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Schematische Darstellung eines Superblocks im deutschsprachigen Raum (2021)

Power-to-Gas Augsburg

Auf den Punkt bebracht:

  • Saubere Energie aus Sonnenlicht durch Photovoltaik.
  • Umwandlung von überschüssigem Strom in speicherbares Gas.
  • CO₂ wird wiederverwendet, wodurch ein geschlossener Kreislauf entsteht.
  • Mieter profitieren von stabilen Energiekosten.

Die Geschichte des Projekts Power-to-Gas in Augsburg beginnt mit einer Vision: Wie kann eine bestehende Wohnanlage in die Energiewende integriert werden? Die Antwort auf diese Frage haben die Stadtwerke Augsburg gemeinsam mit der Wohnbaugruppe Augsburg und der Firma EXYTRON gefunden. Im Herzen einer gewöhnlichen Wohnsiedlung der Marconistraße wurde eine Technologie installiert, die auf den ersten Blick futuristisch erscheint, aber bereits heute funktioniert.

Alles begann mit dem Wunsch, die Energieversorgung nachhaltig zu gestalten, ohne die Lebensqualität der Mieter zu beeinträchtigen. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Wohnblocks liefert den Ausgangspunkt: Sie produziert saubere Energie aus Sonnenlicht. Doch was passiert mit dem Strom, der nicht direkt genutzt wird? Hier kommt die Power-to-Gas-Technologie ins Spiel.

Der überschüssige Strom wird genutzt, um in einer Elektrolyse Wasserstoff herzustellen. Doch das Projekt geht noch weiter: Durch die Verbindung von Wasserstoff mit CO₂, das aus Verbrennungsprozessen aufgefangen wird, entsteht synthetisches Erdgas. Dieses regenerative Erdgas wird vor Ort gespeichert und steht jederzeit für die Energieerzeugung zur Verfügung. Das Besondere daran: Der CO₂-Kreislauf schließt sich, denn das freigesetzte Kohlendioxid wird erneut aufgefangen und wiederverwendet.

Mit dieser Kombination aus Innovation und Effizienz erzielt das Projekt eine beeindruckende Wirkung. Der Nutzungsgrad der Anlage liegt bei rund 90 Prozent, und der Ausstoß von CO₂, Stickoxiden und Feinstaub wird nahezu vollständig reduziert. Dabei bleiben Energiekosten der Mieter konstant; ein wichtiger Aspekt, der das Projekt für die Bewohner nicht nur umweltfreundlich, sondern auch wirtschaftlich attraktiv macht.

Die Resonanz auf das Augsburger Power-to-Gas-Projekt war entsprechend groß. Neben der Anerkennung durch den Innovationspreis der Deutschen Gaswirtschaft wurde das Projekt zum Vorbild für andere Städte, die nach Wegen suchen, urbane Wohngebäude nachhaltig und effizient zu betreiben. Augsburg zeigt, dass die Energiewende nicht nur auf der großen politischen Bühne stattfindet, sondern direkt vor unserer Haustüre möglich ist.

Dieses Projekt erzählt eine Geschichte der Transformation – eine Geschichte von Partnerschaften, Innovationen und einer gemeinsamen Vision für eine nachhaltige Zukunft. Es zeigt, wie durch den Einsatz modernster Technologien auch bestehende Strukturen einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende leisten können. Wuppertal kann aus diesem Vorbild lernen: Die Stadt hat bereits Schritte im Bereich der erneuerbaren Energien unternommen, beispielsweise durch Initiativen zur Nutzung von Solar- und Windenergie. Die Power-to-Gas-Technologie könnte diese Ansätze sinnvoll ergänzen und dazu beitragen, lokale Energieüberschüsse effizient zu speichern und zu nutzen.

Schematische Darstellung eines Superblocks im deutschsprachigen Raum (2021)

Sonnenklar: Freiburg’s Vision für eine nachhaltige Energieversorgung

Auf den Punkt gebracht:

  • Projektstandort: Freiburg im Breisgau
  • Projektschwerpunkte: Nachhaltige Stadtentwicklung und Solarenergie
  • Herausragende Beispiele: Solarsiedlung am Schlierberg, Sonnenschiff, Stadtteil Vauban
  • Innovative Ansätze: Plusenergiehäuser®, Integration erneuerbarer Energien, energieeffizientes Bauen
  • Bürgerbeteiligung: Energiegenossenschaften und Solarpartnerschaften
  • Vision: Klimaneutralität durch fünffachen Ausbau der Solarenergie bis 2030

Freiburg im Breisgau – eine Stadt, die bereits in den 1970er-Jahren durch ihren Widerstand gegen das geplante Atomkraftwerk in Wyhl bundesweit bekannt wurde – hat sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem international anerkannten Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien entwickelt. Doch wie hat diese Transformation begonnen, und welche Schritte haben Freiburg zu einem Leuchtturmprojekt gemacht?

Alles begann mit einer klaren Vision: eine Stadt zu schaffen, die in Einklang mit der Umwelt lebt. Diese Idee wurde in den 1990er-Jahren konkret, als die Stadt mit der Entwicklung des Stadtteils Vauban begann. Auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne entstand ein Vorzeigeprojekt nachhaltiger Stadtplanung. Energieeffiziente Gebäude, begrünte Fassaden, Solaranlagen und ein ausgeklügeltes Verkehrskonzept machten Vauban zu einem Symbol für modernes und umweltfreundliches Wohnen.

Parallel dazu wurde die Solarsiedlung am Schlierberg unter der Federführung des Architekten Rolf Disch realisiert. Diese Siedlung ist weltweit einzigartig: Die 59 Plusenergiehäuser® produzieren mehr Energie, als ihre Bewohner verbrauchen. Mit dem angrenzenden Sonnenschiff, einem innovativen Mischbau aus Gewerbe- und Wohnflächen, wurde die Idee der Energieautarkie konsequent weiterentwickelt.

Doch Freiburgs Erfolgsgeschichte wäre ohne das Engagement der Bürgerinnen und Bürger nicht denkbar. Energiegenossenschaften spielten eine zentrale Rolle bei der Finanzierung und dem Betrieb zahlreicher Solaranlagen. Die Stadtverwaltung setzte auf eine enge Zusammenarbeit mit lokalen Initiativen, um Projekte wie den Energieberg Eichelbuck zu realisieren. Auf der ehemaligen Mülldeponie entstand Freiburgs größte Photovoltaikanlage, die heute etwa 1.000 Haushalte mit Strom versorgt.

Neben der technischen Innovation stand auch die Bildung im Fokus: Mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) hat Freiburg eines der weltweit führenden Forschungszentren für erneuerbare Energien etabliert. Dieses Wissen floss direkt in die Umsetzung der städtischen Projekte ein und inspirierte andere Städte weltweit.

Heute gilt Freiburg als Musterbeispiel für die Integration erneuerbarer Energien in urbanen Räumen, insbesondere durch den erfolgreichen Ausbau von Photovoltaikanlagen und energieeffizienten Gebäuden. Diese Ansätze bieten wertvolle Inspiration für Wuppertal, das mit seinen eigenen urbanen Projekten im Bereich der Energiewende beeindruckt. Während Freiburg sich auf Plusenergiehäuser® und genossenschaftliche Modelle fokussiert, kann Wuppertal von diesen Konzepten profitieren, um seine bestehende Infrastruktur energetisch zu transformieren. Die Verbindung von technischer Innovation und kommunalem Engagement, wie sie in Freiburg vorgelebt wird, könnte auch in Wuppertal eine verstärkte Nutzung von Solarenergie in urbanen Räumen vorantreiben und neue Wege der dezentralen Energieversorgung aufzeigen.