Rezeptidee für den Monat MAI

Rezeptidee
für den Monat
MAI

Frühling (Mai 1907)
von Hermann Hesse

Wieder schreitet er den braunen Pfad
Von den stürmeklaren Berge nieder,
Wieder quellen, wo der Schöne naht,
Liebe Blumen auf und Vogellieder.

Wieder auch verführt er meinen Sinn,
Dass in dieser zart erblühten Reine
Mir die Erde, deren Gast ich bin,
Eigentum und holde Heimat scheine.

Heute beschäftigen wir uns mit dem Kohlrabi.

Kohlrabi (Brassica oleracea var. gongylodes) gehört zur Familie der Kreuzblütler und ist eng verwandt mit Kohl, Brokkoli und Blumenkohl. Seine charakteristische, rundliche Stängelknolle entstand durch gezielte Selektion auf besonders stark verdickte Seitenmeristeme der Wildkohl-Pflanze.

Archäobotanische Untersuchungen im Alpenraum zeigen, dass bereits in der Bronzezeit verschiedene Brassica-Arten in der menschlichen Ernährung genutzt wurden – ob allerdings schon echte Vorläufer des heutigen Kohlrabi darunter waren, ist nicht sicher. Gewiss ist jedoch, dass das Gemüse, wie wir es heute kennen, erstmals Mitte des 16. Jahrhunderts in Italien auftauchte: 1554 vermerkte der Botanik-Pionier Pietro Andrea Mattioli einen »cabbage turnip«, der kurz zuvor eingeführt worden war. Innerhalb weniger Jahrzehnte verbreitete sich der Kohlrabi über ganz Europa, von England und Spanien bis in den östlichen Mittelmeerraum.

Im 17. und 18. Jahrhundert tauchten erste Abbildungen in Kräuterbüchern auf, und Züchter begannen, verschiedene Knollentypen auseinander­ zu entwickeln – flachrunde und eher kugelige Formen, in Weiß- und Blautönen, in kleinen und in sehr großen Varianten. Bis ins 19. Jahrhundert hinein festigte sich sein Ruf als »typisch deutsches Gemüse«; der Begriff Kohlrabi wurde in viele Sprachen übernommen, etwa ins Englische als »kohlrabi« oder ins Russische als »кольраби«.

Sprachlich setzt sich das Wort aus »Kohl« und »Rübe« (bairisch: Rabi) zusammen und verweist auf die Ähnlichkeit der Knolle mit einer Rübe. Kulinarisch eroberte Kohlrabi nicht nur die mitteleuropäische Küche – dort isst man ihn gerne roh als Salat oder kurz gedünstet –, sondern fand auch in Regionen wie Kashmir Einzug als Zutat für würzige Eintöpfe (»Monji«), in Vietnam und auf Zypern als erfrischendes Salatgemüse und in Nordamerika als beliebtes Gemüserarität auf Food-Festivals.

Heute ist Kohlrabi besonders beliebt wegen seiner kurzen Kulturzeit von etwa 55 bis 60 Tagen und seiner Vielseitigkeit: Moderne Züchtungen wie ‘Gigante’ wachsen sehr groß, ohne holzig zu werden, während bewährte Sorten wie ‘White Vienna’, ‘Purple Vienna’ oder ‘Wiesmoor Weißer Trieb’ weiterhin Gärtner und Köche begeistern. Als frisches Frühlings- und Herbstgemüse bleibt der Kohlrabi ein fester Bestandteil vieler Küchen rund um den Globus.

(Abbildung: © Pixabay)

Das Mai-Rezept für das KLIMA-MAHL (für 4 Personen):

Kohlrabi, Kräuterseitlinge, Schmorkartoffeln & Black Forest Räuchertofu
Erdbeer-Dessert im Glas mit Sojaquark und veganen Keksen

Kohlrabi

3 mittelgroße Kohlrabi
2 EL Rapsöl
etwas Salz
etwas schwarzer Pfeffer aus der Mühle

1. Kohlrabi gründlich abwaschen.
2. Mit einem scharfen Messer oder Sparschäler die zähe Außenhaut ringsum bis ins weiße Fleisch entfernen.
3.
Je nach Wunsch in etwa 1–2 cm dicke Würfel oder Stifte schneiden. Die Blattstiele kannst du ebenfalls schälen und in feine Scheiben schneiden, sie sind sehr aromatisch.
4. Rapsöl in einen Topf geben und darin die klein geschnittenen Kohlrabi anbraten, bis einige von ihnen eine leichte braune Färbung bekommen.
5. Mit ein wenig Wasser bedecken und
eine Prise Salz hinzufügen.
6.
Aufkochen, dann die Hitze reduzieren und bei mittlerer Temperatur ca. 20 Minuten köcheln lassen, bis die Stücke weich sind (mit einer Gabel prüfen).

Kräuterseitlinge

400 g Kräuterseitlinge
2 EL Rapsöl
etwas Salz
etwas schwarzer Pfeffer aus der Mühle

1. Mit einer weichen Bürste oder leicht feuchtem Tuch die Erd­reste abreiben. Nicht unter fließendem Wasser einweichen, damit sie nicht zu viel Feuchtigkeit ziehen.
2. Die
Kräuterseitlinge mit einem scharfen Messer der Länge nach in dünne Scheiben schneiden (ca. 1 mm).
3.
Rapsöl in eine Pfanne geben und darin die dünn geschnittenen Kräuterseitlinge bei großer Hitze braten. Dabei die Pilze immer wieder wenden, damit sie nicht anbrennen. Die Kräuterseitlinge sollen am Ende schön hellbraun sein, ähnlich wie z.B. Hähnchengeschnetzeltes.

Schmorkartoffeln mit Black Forest Räuchertofu und Frühlingszwiebeln

800 g Drillinge
4 Frühlingszwiebeln
200 g Black Forest Räuchertofu (von Taifun)
2 EL Rapsöl

etwas Salz
etwas schwarzer Pfeffer aus der Mühle

1. Die Drillinge in einen Topf mit gesalzenem Wasser ca. 10 Minuten kochen und anschließend abschütten.
2. Das Räuchertofu in ganz kleine Stücke schneiden (ähnlich wie Speckwürfel).
3. Die Frühlingszwiebeln in ca. 2 mm dicke Scheiben schneiden.
4. In einer Pfanne das Rapsöl erhitzen und die Kartoffeln hinein geben am Stück oder halbiert, nach belieben. Ungefähr nach der Hälfte der Garzeit, Räuchertofu und Frühlingszwiebeln dazugeben. Mit Salz und Pfeffer würzen.
5. Auf einem flachen, großen Teller die Kohlrabi, die Kräuterseitlinge und die Schmorkartoffeln anrichten.

Erdbeer-Dessert im Glas mit Sojaquark und veganen Keksen

80 g Vegane Kekse
50 g weiche Margarine
300 g Erdbeeren
500 g Sojaquark
2 Pck. Vanillezucker

1. Sechs Dessertgläser à 150 ml bereitstellen. Für den Boden die Kekse fein zerkrümeln und Margarine in der Pfanne bei niedriger Temperatur schmelzen. Beides miteinander vermischen. Boden der Dessertgläser zunächst mit den zerbröselten Butterkeksen bedecken und diese leicht andrücken.
2. Für das Erdbeerpüree Erdbeeren waschen und putzen. 100 g der Erdbeeren mit einer Packung Vanillezucker pürieren und beiseite stellen. Die Hälfte des Erdbeerpürees auf dem Boden der Dessertgläser verteilen.
3. Für die Erdbeerdeko drei schöne Erdbeeren beiseite legen. 200 g der Erdbeeren in Scheiben schneiden. Am Glasrand entlang die Erdbeerscheiben aufstellen, sodass sie von außen gut sichtbar sind. Damit die Erdbeerscheiben in den Dessert-Gläsern stehen bleiben bis die Creme drin ist, einfach leicht andrücken, sodass sie sich am Glasrand festsaugen. In ein Glas passen meist 4-5 Erdbeerscheiben an den Rand.
4. Den Sojaquark mit einem Beutel Vanillezucker verrühren. Jetzt die Quark-Sahne-Creme in einen Spritzbeutel ohne Tülle geben. Mit einer Schere den Spritzbeutel aufschneiden und die Creme die Gläser geben. Mit einem Teelöffel glatt streichen.
5. Restliches Erdbeerpüree auf der Quarkmasse verteilen und ebenfalls vorsichtig glatt streichen. Deko-Erdbeeren halbieren und jeweils eine Hälfte auf ein Dessert legen. Die Dessertgläser mindestens eine halbe Stunde im Kühlschrank lagern, bevor sie serviert werden.

Wir wünschen dir viel Erfolg und Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit!